Museum August Kestner
Benannt ist das Museum August Kestner nach dem Diplomaten Kestner (1777-1853), der während seiner Zeit als hannoverscher Gesandter in Rom eine beachtliche Anzahl ägyptischer und griechisch-römischer Kleinkunst sowie andere Kunstgegenstände sammelte. Weitere aus bürgerlichem Engagement gestiftete Sammlungen kamen hinzu. Auf dieser Grundlage zeigt das Museum heute auf drei Etagen 6000 Jahre angewandte Kunst in den vier Sammlungsbereichen Antike und Ägyptische Kulturen, Angewandte Kunst mit einer ständig wachsenden Designsammlung und eine der größten norddeutschen Sammlungen von Münzen und Medaillen. Eine denkmalgeschützte Glas-Beton-Fassade aus dem Jahr 1961 umschließt das Haus. Im Inneren finden sich noch Teile des Treppenhauses und der Seitenflügel sowie fast die gesamte Eingangsfassade des ursprünglichen ersten Museumsgebäudes.
Ausstellungen
Bartmann, Bier und Tafelszier. Steinzeug in der niederländischen Malerei
Die vom Töpfereimuseum Raeren übernommene Ausstellung widmet sich dem Thema „Rheinisches Steinzeug“ – dieser Begriff umfasst Gefäße aus dem qualitativen, hochgebrannten Ton des Rheinlandes. Im 15. bis 18. Jahrhundert nannte man sie „Keulse potten“, „Kölnische Töpfe“. Als Gebrauchskeramik waren sie weit verbreitet. Genutzt wurden die Gefäße zum Trinken, Ausschenken und zum Bevorraten und Transportieren von Getränken und Lebensmitteln. Die Bandbreite reicht dabei von einfachen glasierten Krügen zu kunstvoll modellierten Schauobjekten.
Um den Stellenwert des Rheinischen Steinzeugs in Renaissance und Barock zu verstehen, lohnt ein Blick auf die zeitgenössische Malerei. Pieter Bruegel, Pieter Aertsen, Jan Steen und andere niederländische Maler zeichnen ein lebendiges Bild des damaligen Lebens. Parallelen zwischen der technischen und künstlerischen Entwicklung von Steinzeug und Malerei sind den politischen, religiösen und gesellschaftlichen Umständen geschuldet.
Mehr als 600 Gemälde von über 160 verschiedenen Malern konnten die Kolleg*innen aus Raeren bisher auswerten. Die Ausstellung zeigt exemplarisch 72 dieser Gemälde mit darauf abgebildetem Rheinischem Steinzeug als Reproduktionen in Originalgröße. Dem gegenübergestellt werden vergleichbare Originalgefäße aus der Raerener Sammlung, ergänzt mit Objekten aus dem Museum August Kestner.
Kunstwerk von Shige Fujishiro (2012): Imitat einer Einkaufstüte des „Lotte Mart“
Vor 250 Jahren erschien der Roman „Die Leiden des jungen Werthers“ des 25-jährigen Johann Wolfgang Goethe. Mit der Hauptfigur Lotte setzte Goethe seiner Jugendliebe Charlotte Kestner, geb. Buff, der Mutter des Museumsbegründers August Kestner, ein Denkmal. Titelgebende Protagonistin wird sie 1939 mit der Novelle „Lotte in Weimar“ von Thomas Mann.
1948 gründete der Koreaner Shin Kyuk-ho in Tokio ein Geschäft, das anfänglich Kaugummis verkaufte und heute ein globaler Konzern ist. Der Goethe- und Werther-Verehrer gab seiner Firma den Namen „Lotte“. Die Kaufhäuser gibt es mit über 200 Filialen mittlerweile nicht nur in drei Ländern Asiens, sondern auch in Moskau.
Eine Einkaufstüte des Supermarktes „Lotte Mart“ setzte der in Hannover lebende und aus Hiroshima stammende Künstler Shige Fujishiro 2012 im Rahmen seines „Shopping Bag Project“ als Glasperlen-Mosaik um (2019 vom Förder- und Freundeskreis „Antike & Gegenwart e.V.“ für das Museum erworben).
Kunstwerk von Shige Fujishiro (2012): Imitat einer Einkaufstüte des „Lotte Mart“
Vor 250 Jahren erschien der Roman „Die Leiden des jungen Werthers“ des 25-jährigen Johann Wolfgang Goethe. Mit der Hauptfigur Lotte setzte Goethe seiner Jugendliebe Charlotte Kestner, geb. Buff, der Mutter des Museumsbegründers August Kestner, ein Denkmal. Titelgebende Protagonistin wird sie 1939 mit der Novelle „Lotte in Weimar“ von Thomas Mann.
1948 gründete der Koreaner Shin Kyuk-ho in Tokio ein Geschäft, das anfänglich Kaugummis verkaufte und heute ein globaler Konzern ist. Der Goethe- und Werther-Verehrer gab seiner Firma den Namen „Lotte“. Die Kaufhäuser gibt es mit über 200 Filialen mittlerweile nicht nur in drei Ländern Asiens, sondern auch in Moskau.
Eine Einkaufstüte des Supermarktes „Lotte Mart“ setzte der in Hannover lebende und aus Hiroshima stammende Künstler Shige Fujishiro 2012 im Rahmen seines „Shopping Bag Project“ als Glasperlen-Mosaik um (2019 vom Förder- und Freundeskreis „Antike & Gegenwart e.V.“ für das Museum erworben).
Städtetrip – Stadtbilder Europas
Vor rund dreitausend Jahren entstanden Städte in Europa. Schon bald waren diese Orte mehr als nur Zweckgemeinschaften. Damals wie heute stiften Städte Identität und bieten die Bühne für unser Leben.
Nicht nur die Bewohner*innen schätzen ihre städtische Umgebung, auch Reisende zieht es seit jeher in fremde Städte, um Architektur und Lebensgefühl an anderen Orten kennenzulernen. Millionenfache Instagram-Selfies von Städtereisenden und einst die bedruckten Postkarten belegen die menschliche Zuneigung zu Städten gleichermaßen.
Neben diesen modernen Medien bilden jedoch die stolzen Medaillenprägungen mit Stadtansichten aus der Zeit des Barock sowie die Münzbilder antiker Stadtstaaten den Hauptteil der Ausstellung.
Die Sammlung der barocken Medaillen im Museum August Kestner ist ein Schatz, der weltweit seinesgleichen sucht. Erstmals zeigen wir in dieser Sonderausstellung eine große Anzahl der Prachtstücke mit Stadtansichten.
Sachgebiete
Tourismusregion
Trammplatz 3
30159 Hannover
Tel. (05 11) 168 42 120
museen-kulturgeschichte@hannover-stadt.de
www.museum-august-kestner.de
Di, Do – So 11 - 18 Uhr, Mi 11 - 20 Uhr
- Führungen für Gruppen
- Angebote für Kindergärten
- Angebote für Grundschulen
- Angebote für weiterführende Schulen
- Angebote für Menschen mit Behinderung
- Kinderfreundliches Museum
- Kindergeburtstage
- Raumvermietung
- Barrierefreier Zugang ins Gebäude
- Barrierefreie Ausstellungen
- Aufzüge vorhanden
- Barrierefreies / behindertengerechtes WC im Museum
- Angebote für Sehbehinderung
- Angebote für Hörgeschädigte
- Wickelraum
- Spezielle Angebote für Kinder
- Freier Eintritt bis 18 Jahre