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Mönchehaus Museum Goslar

Die Präsentation moderner und zeitgenössischer Kunst im Fachwerkbau des spätgotischen Ackerbürgerhauses und angrenzenden Gebäuden macht das besondere Ambiente des Mönchehaus Museums aus. In seinen historischen Räumen erleben Sie Werke von Kaiserringträger*innen und anderen namhaften Künstler*innen anders als in einem modernen Museumsbau. Mit dem Kaiserring zeichnet die Stadt Goslar seit 1975 eine(n) international renommierte(n) Gegenwartskünstler*in aus. Die beeindruckende Liste der Preisträger*innen liest sich wie das „Who is who“ der zeitgenössischen Kunst. Sie reicht von Henry Moore über Joseph Beuys bis zu Gerhard Richter, Barbara Kruger oder Olafur Eliasson. Zahlreiche ihrer Arbeiten sind in die Sammlung des Museums eingegangen. Im Oktober erhalten Yuri Albert und Vadim Zakharov gemeinsam den Kaiserring 2023.

Ein reiches Veranstaltungsprogramm mit Führungen, Künstlergesprächen, Vorträgen, Workshops und Konzerten soll das Verständnis für die Kunst der Gegenwart erweitern.

 

Info

Ausstellungen

09.06.2024 - 08.09.2024

Friedrich Schröder-Sonnenstern. Der dreifache Mondweltmeister

Das Schicksalsduplikat oder Der Lebensdauerläufer, 1956 Mischtechnik auf Papier, 50 x 71 cm Courtesy Sammlung Zander, Photo Alistair Overbruck, © VG Bild-Kunst, Bonn 2024

Die grotesk-komische Bildwelt von Friedrich-Schröder Sonnenstern (1892 – 1982) hat wiederholt internationale Anerkennung erfahren, aber ebenso Kontroversen hervorgerufen. Bis heute zählt der Künstler zu den sog. Outsidern. Nachdem er 1959 auf einer bedeutenden Surrealisten-Ausstellung in Paris vertreten war und sich André Breton, Hans Bellmer und Jean Dubuffet für seine Kunst begeisterten, erreichte er zeitweise große Beachtung. Sein Stern verblasste in den 1970er Jahren, als zunehmend Werkstatt-Arbeiten und Fälschungen von ihm den Markt eroberten. Seither gibt es Wellen der zeitweiligen Wiederentdeckung und des Vergessens.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion um „In- und Outsider“ der modernen und zeitgenössischen Kunst versucht die Ausstellung einen neuen, unvoreingenommenen Blick auf das Werk dieses Außenseiters zu werfen, das sich nicht in bekannte kunsthistorische Schubladen einordnen lässt. Schon 2013 versuchte Massimiliano Gioni auf der Biennale in Venedig die Grenzen zwischen professionellen Künstlern und Amateuren, „Outsidern und Insidern“, zu verwischen und präsentierte mehrere Arbeiten von Schröder-Sonnenstern.

Die Ausstellung zeigt erstmalig rund 40 Zeichnungen und 20 Grafiken aus der Berliner Privatsammlung von Angelika Bütow, ergänzt um sieben Zeichnungen aus der Kölner Sammlung Zander.

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21.07.2024 - 22.09.2024

Dieter Nuhr. Du denkst an durchfahrene Länder.

Äthiopien Hawassa 01, 2021, Digitale Malerei, Fotografie auf Leinwand in Alurahmen, © Dieter Nuhr / courtesy der Künstler und Geuer & Geuer Art, Düsseldorf

Dieter Nuhr zählt zu den erfolgreichsten Comedians in Deutschland. Seiner Bühnen- und Fernsehkarriere ging eine malerische Ausbildung und künstlerische Tätigkeit voraus – für viele bis heute eine Entdeckung. Von 1981 bis 1987 studierte Nuhr an der namhaften Essener Folkwang-schule und arbeitet seitdem bis heute — neben seinen Auftritten als politischer Kabarettist — kontinuierlich künstlerisch, zunächst als Maler, später mit dem Medium der Fotografie.

Seit Anfang der 2000er Jahre bilden Landschaftsfotografien das Ausgangsmaterial für eine anschließende Überarbeitung mit digitalen Pinseln. Mit dieser Technik entstehen Werke an der Schwelle zwischen Fotografie und Malerei.

Der Titel „Du denkst an durchfahrende Länder“ ist ein Zitat aus dem Gedicht „Erinnerung“ von Rainer Maria Rilke. Tatsächlich sind Nuhrs Bilder eng mit seinen Reiseerfahrungen in ferne Länder, aber auch innerhalb Europas, verbunden. Doch insbesondere auf Reisen nach Asien, Afrika oder Südamerika fängt er mit der Kamera weite, menschenleere Landschaften mit einem Panoramablick ein und übermalt sie dann in sanften Farbtönen — Erdfarben oder Blau- und Grüntöne gehören zu seiner bevorzugten Farbpalette. Die abstrakten malerischen Partien legen sich wie ein Schleier über die gegenständliche Fotografie und lassen kontemplative Stimmungslandschaften entstehen. Die Malerei macht nach Nuhrs eigenen Worten „das Unbestimmte und Schwindende der Erinnerung sichtbar.“

Die Motivation für das Reisen ebenso wie für die künstlerische Tätigkeit liegt für Nuhr in der Begegnung mit dem Fremden, dem Unbekannten, dem Unsagbaren, mit anderen Weltsichten,
„die auf Irrationalität, Glauben oder Gewohnheit beruhen und sich rationaler Begründung entziehen.“ Dabei versucht er das Fremde wertfrei wahrzunehmen und keinen westlichen Denk-mustern zu unterwerfen. Aus dem „Nicht-Verstehen-müssen“ entsteht für ihn ein besonderer Reiz, den er in der malerischen Bearbeitung aufgreift und weiterentwickelt. Die stillen, bewegungslosen und menschenleeren Landschaften werden so zu Meditationsbildern ebenso wie zu einem Spiegel der Innenwelt. Unverkennbar zeigt sich in ihnen die Bildtradition des Sublimen als das Bestreben, die Idee des Undarstellbaren im Kunstwerk zu manifestieren und vorstellbar werden zu lassen.

Neben Landschaftsansichten zeigt die Ausstellung Porträts von Menschen, denen Nuhr auf seinen Reisen begegnet — Erwachsenen ebenso wie Kindern. Im Unterschied zu den Landschaftsbildern sind es reine Zeichnungen auf der Grundlage von Fotografien. Die meisten von ihnen sind nicht farbig übermalt, sondern in ein schwarzes konstruktives Gerüst eingebunden und vor einen weißen Hintergrund gestellt. Die Isolierung der Figur vor der weißen Fläche verleiht ihnen eine besondere Aura und Würde.

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Sachgebiete

Kunstmuseen

Tourismusregion

Harz

Mönchestraße 1
38640 Goslar
Tel. (0 53 21) 29 570
info@moenchehaus.de
www.moenchehaus.de

Di - So 11 - 17 Uhr

Das Museum bleibt vom 30.1. - 17.2.24 geschlossen.

Museumsshop
Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln möglich

  • Führungen für Gruppen
  • Angebote für weiterführende Schulen
  • Material für Lehrkräfte
  • Kindergeburtstage
  • Multimediaguide / Audioguide
  • Raumvermietung

  • Sitzgelegenheiten
  • Nicht behindertengerecht

  • Spezielle Angebote für Kinder
  • Freier Eintritt bis 5 Jahre