Mönchehaus Museum Goslar
Die Präsentation moderner und zeitgenössischer Kunst im Fachwerkbau des spätgotischen Ackerbürgerhauses und angrenzenden Gebäuden macht das besondere Ambiente des Mönchehaus Museums aus. In seinen historischen Räumen erleben Sie Werke von Kaiserringträger*innen und anderen namhaften Künstler*innen anders als in einem modernen Museumsbau. Mit dem Kaiserring zeichnet die Stadt Goslar seit 1975 eine(n) international renommierte(n) Gegenwartskünstler*in aus. Die beeindruckende Liste der Preisträger*innen liest sich wie das „Who is who“ der zeitgenössischen Kunst. Sie reicht von Henry Moore über Joseph Beuys bis zu Gerhard Richter, Barbara Kruger oder Olafur Eliasson. Zahlreiche ihrer Arbeiten sind in die Sammlung des Museums eingegangen. Im Oktober erhalten Yuri Albert und Vadim Zakharov gemeinsam den Kaiserring 2023.
Ein reiches Veranstaltungsprogramm mit Führungen, Künstlergesprächen, Vorträgen, Workshops und Konzerten soll das Verständnis für die Kunst der Gegenwart erweitern.
Ausstellungen
Daria Koltsova - Kunst und Krieg - Kaiserringstipendiatin 2024
Das Kaiserring-Stipendium 2024 geht an die ukrainische Multimedia-Künstlerin Daria Koltsova, geboren 1987 in Charkiw. Sie lebt heute an verschiedenen Orten in Europa und der Ukraine. Ihre künstlerische Arbeit umfasst Installationen, Performances und Videos. Seit der Annexion der Krim durch Russland und dem Beginn des Krieges im Donbass im Jahr 2014 beschäftigt sich Daria Koltsova in ihrer Arbeit mit den Auswirkungen des Krieges und hinterfragt Möglichkeiten des Schutzes und der Widerstandsfähigkeit. Im Mönchehaus-Museum zeigt die Künstlerin eine ortsspezifische Installation, die auf Tarnnetze anspielt, die von Zivilisten im ganzen Land hergestellt wurden, sowie eine Installation aus Buntgläsern im Postkartenformat über die einzigartige ukrainische Natur. Zahlreiche Landschaften haben durch den Krieg dramatische Veränderungen erfahren und sind vielerorts zerstört.
Miriam Cahn - Kaiserring der Stadt Goslar
In Miriam Cahns Werk sind die Einflüsse der feministischen Bewegungen und Gedanken der 1970er und 1980er Jahre zu erkennen. Vor allem zu Beginn ihrer künstlerischen Laufbahn bezog sie ihren eigenen Körper in ihre Arbeit ein, indem sie auf dem Boden ihres Ateliers malte, manchmal nackt oder mit verbundenen Augen, um den Einfluss des Geistes auf den kreativen Prozess zu verringern. Für die Schweizer Künstlerin strahlt jeder dargestellte Körper über seine physische Beschaffenheit hinaus aus – seien es Männer und Frauen oder Tiere und Pflanzen. Sogar ein Haus kann sich dank ihres Pinsels verkörpern und wie ein bewohntes Fragment eines Körpers oder eines weiblichen Geschlechtsorgans erscheinen: Sie alle werden von einer Kraft bewohnt, die gleichzeitig physisch und mental, sinnlich und emotional ist. Miriam Cahn stellt den Körper und seinen Ausdruck in eine Aura von zutiefst gefühlsbetonten, subjektiven Farben. Diese oft leuchtenden Farben werden zu Emotionen. Aus den Tiefen ihrer Leinwände oder aus den Strichen ihrer Kohle holt sie das Vergrabene hervor: verborgene Geheimnisse und verbotene Empfindungen. Ihre Arbeiten evozieren körperliches Begehren ebenso wie die Gewalt, der Körper ausgesetzt sind.
(Text von Bettina Wohlfarth)
Sachgebiete
Tourismusregion
Mönchestraße 1
38640 Goslar
Tel. (0 53 21) 29 570
info@moenchehaus.de
www.moenchehaus.de
Di - So 11 - 17 Uhr
Das Museum bleibt vom 30.1. - 17.2.24 geschlossen.
- Führungen für Gruppen
- Angebote für weiterführende Schulen
- Material für Lehrkräfte
- Kindergeburtstage
- Multimediaguide / Audioguide
- Raumvermietung
- Sitzgelegenheiten
- Nicht behindertengerecht
- Spezielle Angebote für Kinder
- Freier Eintritt bis 5 Jahre