Kunsthalle Osnabrück

Jahresthema mit Einzelausstellungen von Julia Miorin, Wilhelm Klotzek, Sophia Süßmilch und Steve Bishop.

Für den Innenhof der Kunsthalle Osnabrück hat Wilhelm Klotzek ein „Außenraum-Museum” entworfen. Museen sind öffentliche Orte der Pflege und Vermittlung von Kultur. Aber sie können nur eine begrenzte Auswahl an Dingen zeigen. Wer entscheidet darüber, welches Wissen in Museen vermittelt wird? Wilhelm Klotzeks Installation ist eine Skulptur. Und eine Einladung an die Besucher*innen und die Kunstvermittlung. Sie alle können das Museum aktiv nutzen. Der Künstler zeigt so: Ein Museum muss kein Ort stiller Betrachtung sein. Es kann auch ein lebhafter Begegnungsort für alle sein.

Auf Einladung der Kunsthalle Osnabrück hat Julia Miorin einen Ausstellungsraum der Kunsthalle verwandelt. Zum ersten Mal gibt es einen Raum nur für Vermittlung. Der Raum wurde gemeinsam mit dem Team der Kunsthalle Osnabrück und einer Prüfgruppe künstlerisch geplant. Die Personen aus der Prüfgruppe sind zwischen 18 und 70 Jahren alt. Gemeinsam mit ihnen hat sich die Künstlerin gefragt: Wie kann dieser Vermittlungsraum ein Raum für alle sein? Ein Raum für alterslose Kreativität. Flexibel und auf viele Arten nutzbar. Auch für Pausen.

Der Künstler Steve Bishop beschäftigt sich in seinen Arbeiten mit Gefühlen, Stimmungen und Erinnerungen. Sie prägen und begleiten uns ein Leben lang. Als Künstler fragt sich Steve Bishop: Wie werden diese inneren Gefühle von außen beeinflusst? Durch die Gesellschaft. Durch Kultur. Und durch Bauwerke. Und er will wissen: Was machen Räume mit diesen inneren Gefühlen?

In der Kunsthalle Osnabrück zeigt Steve Bishop seine Einzelausstellung On The Street Where You Live. Er hat hier eine neue Installation umgesetzt. Sie beschäftigt sich mit Zeitlosigkeit. Mit der Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft und was es dafür braucht. Und wie hängen familiären Statussymbolen damit zusammen? [Ein Statussymbol zeigt: Eine Person hat viel Geld. Zum Beispiel ein teures Auto oder eine teure Uhr können Statussymbole sein.]

Die Installation besteht aus 3 Teilen. Die verschiedenen Teile stehen dabei für die Verbindungen und die Brüche zwischen Kindheit und Erwachsensein. Die Details der Ausstellung bringen uns ins Erinnern und Erzählen. Spielzeug-Welten und Amateurfotografien von Urlaubsreisen wie ins Disneyland schleichen sich ebenfalls in die Ausstellung. [Amateurfotografie bedeutet: Die Fotos wurden nicht von einem Profi gemacht.] Auf der Einfahrt parkt ein Auto. Die künstlerischen Arbeiten zeigen: Wir alle sehen uns nach Vorstellungen und Erinnerungsmomenten einer „schönen“ Kindheit. Und diese Bilder und Vorstellungen werden immer wieder kopiert und weitergegeben.