In Zeiten, wo allerorten Kürzungen der Kulturausgaben die Schlagzeilen beherrschen, kommt diese Nachricht glatt einem kleinen Weihnachtswunder gleich: Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur gewährt dem Museumsverband für Niedersachsen und Bremen e. V. für 2025 eine einmalige Mittelanhebung zur Stärkung der Beratung und Qualifizierung im Lande. Damit ist u. a. das größte Schulungsangebot für Museen in Deutschland, das der Verband seit 2019 mit dem Programm der Museumsschule etabliert hat, erst einmal gesichert.
Die Überraschung und die Freude waren groß. Noch im November äußerte der Museumsverband für Niedersachsen und Bremen e. V. (MVNB) seine Sorge über die Ergebnisse der Haushaltsberatungen der regierungstragenden Fraktionen. Auf der Politischen Liste für das Jahr 2025 fanden die erhöhten Transformations¬anforderungen an die Museen keine Berücksichtigung. Den 700 Museen im Lande drohten damit substanzielle Einschnitte in der Museumsberatung und Qualifizierung, die der Verband in den letzten Jahren mit dem Fortbildungsangebot der Museumsschule, dem Zertifizierungsverfahren des Museumsgütesiegels sowie der Volontariats-Weiterbildung NORD auch im bundesweiten Vergleich äußerst stark aufgestellt hat. Ende vergangener Woche kam dann Entwarnung. In einem Schreiben teilte Minister Falko Mohrs dem Verband mit, dass das Kulturministerium dem Museumsverband für das Jahr 2025 einmalig zusätzliche Mittel in Höhe von 100.000 Euro zur Verfügung stellen wird.
Der Museumsverband ist als zentrale beratende Anlaufstelle für die Museen in Niedersachsen und Bremen für die Museumslandschaft von hoher Bedeutung. In seinem Schreiben unterstreicht der Minister, dass der Verband einen zentralen Beitrag zur Unterstützung der Museen in ihrer täglichen Arbeit leiste und maßgeblich dazu beitrage, das kulturelle Erbe des Landes zu bewahren, weiterzuentwickeln sowie landesweit einheitliche Qualitätsstandards in den Museen zu etablieren. Angesichts der steigenden Anforderungen an die Museen und ihrer wichtigen Rolle als Bildungs- und Kulturinstitutionen liege es im besonderen Interesse des Landes, die Arbeit des Museumsverbandes weiter zu unterstützen.
„Die Anhebung der Landesförderung des Museumsverbandes ist ein starkes Bekenntnis zur Bedeutung der Museen im Land. Wir freuen uns sehr über die Würdigung und Anerkennung unserer Verbandsarbeit.“ (Prof. Dr. Rolf Wiese, Vorsitzer des MVNB)
„Die Museen stehen heute mehr denn je vor einem enormen Veränderungsdruck. Die wachsenden Anforderungen sind vielfältig: Digitalisierung, Nachhaltigkeit, demographischer Wandel, neues Ehrenamt, gehobene Erwartungen in Freizeit und Tourismus und nicht zuletzt die wachsende Gefährdung der Museen als Orte der Demokratie. Als Landesverband ist es unsere wichtigste Aufgabe, durch Qualifizierung und Beratung die niedersächsischen Museen als Orte der Demokratiebildung sowie als wirtschaftliche Standortfaktoren zu stärken und in ihrer Weiterentwicklung zu unterstützen.“ (Dr. Thomas Overdick, Geschäftsführer MVNB)